BUND Bildungszentrum Marienhof

Bildung für nachhaltige Entwicklung am BUND Bildungszentrum Marienhof

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein internationales Bildungskonzept, das im "Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung" verankert ist.

BNE befähigt Menschen zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln. Sie ermöglicht jedem Einzelnen, zu verstehen welche Auswirkungen das eigenen Handelns auf die Welt hat - heute und morgen. Sie vermittelt Grundlage, Werte und Wissen gemeinsam neue Perspektiven und Wege für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln. Durch unserer Arbeit wollen wir dazu beitragen junge Menschen zu Akteur:innen des nachhaltigen Wandels zu machen.

Leitbild unserer Bildungsarbeit

„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ (Aristoteles zugeschrieben)

BUND Bildungszentrum Marienhof Hagen

Das BUND Bildungszentrum Marienhof befindet sich mitten im Grünen am Rand von Hagen. Neben einem Bildungshaus (mit Seminarräumen, Küche(n) und Übernachtungsmöglichkeiten) steht für unsere Arbeit ein vielfältiges Außengelände mit unterschiedlichen Biotopen zur Verfügung. Neben großflächigem Laubmisch-Wald und Fichtenforst befinden sich auf dem Gelände mehrere Bachläufe unterschiedlicher Ausprägung, ein alter Steinbruch, (blühende) Waldwiesen, ein Natur-Erlebnis-Garten mit Hochbeeten und Wurzel-TV, Grill- und Feuerstelle, Kräuterspirale, Benjeshecke, Steinhaufen, Wiesenflächen sowie eine Streuobstwiese mit vielen Wildkräutern. So vielfältig wie die Räume so vielfältig sind auch unsere pädagogischen Angebote aus den Bereichen Bildung für nachhaltige Entwicklung, Umweltbildung und Naturerlebnis.

Das BUND Bildungszentrum mit seinem Außengelände bildet das Kernstück unserer pädagogischen Arbeit. Daneben bieten wir in der Region Hagen auch mobile Angebote an. Dies eröffnet insbesondere Kindergärten, Schulen und Angeboten im Freizeitbereich von Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit weite Wege zu ersparen und somit Zeit und Kosten für die Teilnehmer*innen gering zu halten.

Unsere Angebote und Aktivitäten richten sich an Kinder und Jugendliche sowohl im Rahmen von Kindergarten und Schule als auch im sogenannten Freizeitbereich – also an den Nachmittagen, Abenden, Wochenenden und in den Ferien. Darüber hinaus haben wir auch ein Bildungsangebot für Erwachsene und Multiplikator*innen und bieten Schulungen und Fortbildungen zu verschiedenen Themen an. Das Angebot erstreckt sich von zwei/drei-stündigen Einheiten über Projekttage und Projektwochen/Ferienfreizeiten hin zu ein- oder mehrtägigen Fortbildungsveranstaltungen. Es gibt Gruppen, mit denen wir regelmäßig arbeiten und solche, die einmalig zu einem speziellen Thema ans BUND Bildungszentrum Marienhof kommen. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Daneben haben wir pädagogische Angebote mit den Bildungsansätzen Umweltbildung, Naturpädagogik und Naturerlebnis.

Das Spektrum unserer inhaltlichen Arbeit umfasst folgende Themenbereiche: Wald, (Streuobst-)Wiese, Gewässer, Garten, Wildkräuter, Insekten, Artenkenntnis, Vielfalt, Lebensräume, Kritischer Konsum, Klima, Klimawandel, Klimaschutz.

Ziele unserer Arbeit

Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wird durch unser pädagogisches Angebot die Natur und Umwelt näher gebracht, ihre Neugierde und ihr Wissensdurst dafür werden geweckt. Sie erlernen die Bedeutung von Natur-, Umwelt- und Klimaschutz in unserer globalisierten Welt. Unser Ziel ist es, sie zu einem zukunftsorientierten, nachhaltigen und verantwortungsbewussten Handeln zu befähigen und ihnen die dafür notwendigen Kompetenzen und das Wissen dafür zur Verfügung zu stellen. Gerade an dieser Stelle setzt BNE für uns an. Im Fokus stehen die Kompetenzentwicklung (Sach-

/Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz) und die vier Dimensionen von BNE.

Bei all unseren Aktivitäten steht das praktische Tun und Erleben im Fokus unserer Arbeit. Getreu unserem ganzheitlichen Ansatz –Lernen/Lehren mit Herz, Hand und Hirn (frei nach J. H. Pestalozzi) – finden unsere Angebote praxisorientiert mitten in der Natur statt. Unsere Arbeit fußt dabei auf dem Fachwissen und der Methodenkompetenz unseres Pädagogen-Teams. Entsprechend der genannten Altersgruppen und inhaltlichen Schwerpunkte werden unsere Inhalte fachlich und methodisch aufgearbeitet und umgesetzt. Gemäß unserem Leitgedanken „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ ist uns neben dem praktischen Bezug eine partizipative, wertschätzende und handlungsorientierte Bildungsarbeit sehr wichtig.

Auch wenn sich das BUND Bildungszentrum Marienhof nicht am Meer bzw. an einem segelfähigen See befindet, spiegelt sich das Sinnbild einer Segelmannschaft in unserer Arbeit gut wieder. Die äußeren Rahmenbedingungen (= Wind) setzen uns Natur, Umwelt, Klima und Globalisierung – je nach inhaltlicher Ausrichtung unterschiedlich gewichtet. Wir sehen uns in unserer Arbeit als Teil der Segelmannschaft, für die es gilt gemeinsam an einem Thema zu arbeiten, praktische Erfahrungen zu machen, Dinge auszuprobieren oder Informationen zu erarbeiten oder auch zu bekommen und daraus gemeinsam eine Lösung/Strategie zu entwickeln. Wir setzen die Segel, um uns den Anforderungen und Verantwortungen unserer Zeit stellen können. Unser Leitspruch steht auch als Sinnbild für die Sehnsucht nach Ferne und Weite, um dort Neues zu erfahren und zu entdecken. Um dorthin zu gelangen, vermitteln wir entsprechend die Begeisterung, das notwendige Fachwissen und die Kompetenzen. Dieser Grundgedanke spiegelt sich in all unseren pädagogischen Angeboten. Intensiviert wird diese Ausrichtung noch in den Angeboten aus dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung.

BNE verankert in unserer Arbeit

Globalisierung und Nachhaltigkeit sind zwei wesentliche Stichworte, die eine Entwicklung beschreiben, bei der die wirtschaftlichen, sozialen, politischen und ökologischen Prozesse in der Welt nicht isoliert betrachtet werden können. Diese vier Dimensionen der Bildung für nachhaltige Entwicklung sind uns wichtig in unserer Arbeit zu integrieren, die Zusammenhänge aufzuzeigen und Ansätze zum Umgang damit kennenzulernen und zu vermitteln. Denn nur gemeinschaftlich – in unserem Bild gesprochen als Segelmannschaft – können wir uns mit den globalen Herausforderungen auseinandersetzen und diese angehen. Dazu gilt es aber zunächst einmal die Zusammenhänge zu erkennen, zu benennen und in ihrer Bedeutsamkeit zu begreifen. Dies wollen wir in unserer Arbeit gemeinsam mit den Teilnehmer*innen erfahren und leben. Nur so können wir uns gemeinsam mit den 17 Zielen (SDGs) auseinandersetzen und diese gemeinsam anpacken, verstehen und Lösungsansätze entwickeln und umsetzen.

Wir betrachten die 12 Kompetenzen nach de Haan, die sich in den drei übergeordneten Kompetenzen Sach- und Methodenkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz bündeln als Grundlage für unsere Arbeit. Auf diesen Kompetenzen basierend wollen wir Bildung für nachhaltige Entwicklung fühlbar, erlebbar und darstellbar machen. Im Zusammenspiel wollen wir mit der Begeisterung für die Bedeutung und Faszination von

Natur, Klima und Umwelt die Teilnehmer*innen für die globalen Zusammenhänge, unser Verhalten in lokalen, regionalen und globalen Kontexten und in der zeitlichen Dimension erreichen. Dadurch wollen wir die Basis schaffen die Einzelnen zum nachhaltigen Denken und Handeln zu ermutigen und zu motivieren. Nur gemeinsam können wir dem Ziel, den Herausforderungen unserer Zeit und der nachhaltigen Gestaltung einer globalisierten Welt, näher kommen. Dieses gilt es für uns zu vermitteln, entsprechend notwendige Informationen weiterzugeben und die Teilnehmer*innen mitzunehmen, um gemeinsam die Bedeutung von Nachhaltigkeit zu erfahren und zu begreifen, und so Lösungsansätze entwickeln können.

Über die Programme im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung bieten wir auch klassische Angebote aus dem Bereich Umweltbildung und Naturerlebnis. Auch diese Angebote fußen auf den Grundprinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung, auch wenn nicht in dem Maße deren Kriterien erfüllt werden, um die Veranstaltung als BNE-Veranstaltung zu benennen, da wir uns selber sehr hohe Ansprüche für eine BNE-Veranstaltung setzen.

Nachhaltigkeit im Alltag

Eine „Segelmannschaft“ anleiten zu wollen und sich dabei selber nicht an die eigenen Regeln zu halten und sich auf die faule Haut zu legen, hilft genauso wenig, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung zu bearbeiten und nicht gleichzeitig auch im eigenen Alltag zu verankern. Aus diesem Grund ist es uns am BUND Bildungszentrum Marienhof und als BUNDjugend bedeutsam ein Vorbild zu sein und ein nachhaltiges Verhalten in unserem Arbeitsalltag zu integrieren. Dieses betrifft sowohl den Tagungshausbetrieb als auch die Versorgung bei Seminaren und Aktionen. So wird z.B. im Büro nur das Nötigste gedruckt, sind unsere Materialien so konzipiert, dass sie möglichst langlebig sind und wiederverwendet werden können und versuchen wir bei Einkäufen möglichst auf Plastik zu verzichten, die Sanitäranlagen werden mit recyceltem Toilettenpapier bestückt. Für Veranstaltungen (Seminare, Tagesaktionen, Freizeiten usw.) kümmern wir uns darum, dass wir Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft besorgen, die je nach Produkt zusätzlich noch fair gehandelt sind. Außerdem achten wir darauf auch saisonale und regionale Produkten den Vorrang zu geben. Bei allen Veranstaltungen bei denen wir für die Versorgung zuständig sind, gilt der Grundsatz, dass wir vegetarische Verpflegung anbieten. Sollten wir aus thematisch bedeutenden Zusammenhängen doch einmal Fleischprodukte anbieten wollen (z.B. unser „Burger-Projekt“), dann stammt das Fleisch aus artgerechter Tierhaltung. Des Weiteren ist für uns Energiesparen und Mülltrennung ein wichtiges Thema. Die Tagungshausgruppen finden entsprechend ein sehr gut beschildertes Müll-Trenn-System vor und die entsprechende Bitte beim Heizen und bei der Strom- und Wassernutzung die entsprechenden Ressourcen zu schonen. Der Strom selber kommt von einem der großen „Grünstrom“-Anbieter. Auch bei der Geländepflege und der Gartenarbeit ist uns ein ökologisches und nachhaltiges Arbeiten wichtig. So verwenden wir biologisches Saatgut oder verwenden selbstgeerntet Samen aus dem Vorjahr, verwenden Komposterde und ggf. biologischen Dünger und Verzichten natürlich auf den Einsatz von Giftstoffen (u.a. Pflanzenschutzmittel). Die geernteten Lebensmittel nutzen wir z.B. bei Kochaktionen im Rahmen unserer Angebote.

BUND & BUNDjugend Bildungszentrum und Jugendgästehaus Marienhof gGmbH


Brunsbecke 5 58091 Hagen E-Mail schreiben Tel.: 02331/341449